Bosnien und Herzegowina


985 Kilometer in 19 Tagen

Von Mitte August bis Anfang September 2019


Bosnien und Herzegowina erleben wir als ein sehr grünes Land, in dem es überall Möglichkeiten für ausgedehnte Wanderungen und der Entdeckung kleiner Dörfer gibt. Die Hauptstadt Sarajevo dagegen bietet alles was es für einen guten Städtetrip braucht: Kultur, Geschichte und jede Menge Livemusik. Immer mehr Reisende verschlägt es hierher, doch noch hat man genügend Chancen, auch mal weit und breit der einzige Gast zu sein.

 

Tipps und Tricks

Unbedingt probieren sollte man bosnischen Kaffee, den es hier an jeder Ecke aus goldenen Kännchen, der Dzezva, gibt. Die Menschen lassen sich viel Zeit, den kleinen Kaffee zu trinken und man kann sie praktisch zu jeder Tageszeit zusammen vor den vollen Kaffeehäusern sitzen sehen. Und wenn nicht gerade der Kaffee auf dem Tisch steht, dann ist es eben Raki. Gerade auf dem Land hatten wir in Bosnien mehr als einmal Gelegenheit dazu, den Selbstgebrannten zu probieren.

Pizza gibts hier bei jedem Bäcker, und die ist gar nicht mal so schlecht für den kleinen Hunger zwischendurch. Ob man sie unbedingt mit Ketchup und Mayo essen sollte, wie es die Bosnier tun, bleibt dann aber doch  Geschmackssache.

Beim Geschirrspülen auf dem Campingplatz lieber kein Spülmittel verwenden. Jeder zweite Campingplatz nennt sich hier Eco-Camping. Was die Bosnier unter Eco verstehen, bleibt uns allerdings bis zum Schluss schleierhaft. Ein Beispiel: die Outdoor-Waschbecken haben zwar alle einen Ablauf, doch wer nicht aufpasst, bekommt schnell nasse Füße. Ein Blick nach unten verrät den Grund: das Abflussrohr endet gerne mal direkt überm Boden, das Abwasser versickert in der Erde.

Von der Kleinstadt bis in die Metropole

Jajce: Für einen Zwischenstopp ist die Stadt ganz schön. Leider kommt uns der Regen bei der Stadtbesichtigung etwas in die Quere.  Daher bleibt es bei einem kurzen Spaziergang durch die Altstadt, die sich in engen Gassen bis hinauf zur Burg zieht. Die Hauptattraktion des Ortes ist jedoch der Wasserfall, der sich am Stadtrand 20 Meter in die Tiefe stürzt und in den Fluss Vrbas mündet. An dessen Flusslauf Richtung Norden führt eine lohnenswerte Straße durch eine enge Schlucht, von hier aus kann man die durchs Wildwasser fahrenden Raftingboote beobachten. In Jajce selbst kommen wir auch zum ersten Mal mit dem typischen „Balkan-Verkehr“ in Kontakt. Vor einem großen Supermarkt, mit gerade einmal 30 Parkplätzen brauchen wir unter lautem Hupen und wilden Gesten sage und schreibe eine ganze Stunde, um wieder auf die Straße zu kommen.

Sarajevo: Die Hauptstadt Bosniens mit knapp 600.000 Einwohnern liegt eingekesselt zwischen grünen Hügeln. Schon bei der Anfahrt fallen uns die noch immer vorhandenen Einschusslöcher in den Hochhäusern der Randbezirke auf. Wir erreichen unseren Campingplatz im Süden der Stadt. Von hier haben wir einen herrlichen Blick über die Dächer Sarajevos, bei Nacht liegen die Lichter der Stadt unter uns. Hier trifft Orient auf Okzident, das alte Basarviertel rund um den Baščaršija-Platz geht nahtlos in die westlich orientierte Innenstadt über. Was die Hauptstadt so interessant macht, ist vor allem ihre Geschichte. Das Attentat, bei dem Franz Ferdinand ums Leben kam, und die vierjährige Belagerung in den 90er Jahren haben uns schon im Geschichtsunterricht auf Trab gehalten. Zugegeben, damals hielt sich unser Interesse stark in Grenzen. Doch nun haben wir Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen. Aus erster Hand erfahren wir, wie es sich anfühlte, während der Bosnienkriege hier aufzuwachsen, oder von einem ehemaligen Polizisten, welcher den Versorgungstunnel der belagerten Stadt mehr als nur einmal nutzte. Wie wenig wir doch hiervon wussten, und das obwohl wir gar nicht so weit entfernt leben. Neben den Einschusslöchern erinnern die Rosen von Sarajevo noch heute an die zahlreichen Zivilisten, die damals ums Leben kamen. Heute genießen wir an diesen Orten Falafel mit Hummus und tanzen abends bei Live Musik, die aus den Bars und Clubs der Stadt bis auf die Straße dringen bis in die frühen Morgenstunden.

Mostar: Inzwischen ist es Ende August, die Temperaturen sind so weit gestiegen, dass es sich auf dem schattenlosen Campingplatz an der Neretva kaum noch aushalten lässt. Fast schon neidisch beobachten wir die Turmspringer, die von der berühmten Stari Most ins kühle Nass springen. Wir sind rechtzeitig zum Cliff Diving im Süden des Landes. In der Stadt herrscht Trubel; um der Hitze wenigstens etwas entgegen zu setzen, werden Papierfächer, kalte Wassermelonen und frisch gepresste Säfte verteilt. Außer sich aneinander vorbeidrängenden Menschenmengen ist an diesem Wochenende kaum etwas von der schönen Altstadt zu sehen. Trotz Abendprogramm mit Live-Musik an jeder Ecke, beschließen wir am nächsten Morgen früh aufzustehen. Gegen halb sechs klingelt der Wecker, eine halbe Stunde später sind wir in der Innenstadt und haben die engen Gassen, die bunt bemalten Häuser und die mittelalterliche Bogenbrücke ganz für uns allein. Doch wir sind nicht die einzigen mit dieser Idee, und bereits eine halbe Stunde später beginnen die Gassen sich erneut mit Leben zu füllen.

Trebinje: Hier, ganz in der Nähe der Grenze zu Kroatien und Montenegro, gefällt es uns richtig gut. Ohne die für diese Jahreszeit sonst üblichen Touristenmengen wirkt die Stadt herrlich normal. Da sich wohl kaum ein Besucher hierher verirrt, sind die Menschen freundlich, angefangen vom Mitarbeiter der Touristeninfo bis hin zum Polizisten freut sich wirklich jeder über unseren Besuch. Auf dem kleinen Markt in der Altstadt verkaufen Großmütter Eier und eingelegtes Gemüse. Wenige Meter weiter, innerhalb der Stadtmauern, befinden sich gemütliche Restaurants mit Dachterrasse und zur Straße hin offene, bunt beleuchtete Bars. Einen fantastischen Rundum-Blick auf die umgebenden Hügel und den Fluss Trebišnjica mit seiner historischen Brücke aus dem 16. Jahrhundert hat man auf dem Berg des serbisch-orthodoxen Klosters Hercegovačka Gračanica.

Abenteuer Natur

Umgebung von Sarajevo: Nur wenige Kilometer außerhalb der lebhaften Hauptstadt findet sich ein kleiner, von Touristen und Einheimischen völlig unbeachteter Klettersteig. Der Einstieg dauert nur etwa 15 Minuten, der Steig auf den kleinen Bijela Stijena selbst ist nur kurz. Der Aufstieg lohnt auf Grund der schönen Aussicht bis nach Sarajevo dennoch. Der Rückweg führt zwischen zwei Felswänden steil bergab. Zurück am Wagen halten wir noch für einen kurzen Zwischenstopp an der naheliegendenden Bobbahn der Olympischen Spiele von 1984. Nicht mehr ganz in Schuss, teils grasüberwachsen, trainierte hier tatsächlich noch die Jugend der Umgebung, als wir gerade dort sind.
Und auch nördlich von Sarajevo können wir der städtischen Hektik entfliehen. Entlang eines flachen Weges läuft man gemütlich zum unteren Ende des knapp 100 Meter tiefen Skakavac Wasserfalls, was so viel wie Grashüpfer bedeutet, ein im Balkan recht beliebter Name für Wasserfälle. Trotz der recht geringen Wassermengen bildet sich ein dichter Sprühnebel an der rotbraunen Felswand, an der das kalte Nass herabfließt. Weiter geht es im Zick Zack zum oberen Ende, so bieten sich zwei völlig verschiedene Blickwinkel. Was den Ausflug aber wirklich lohnenswert macht, ist die Gastfreundschaft von Dragan und seiner Frau, die hier ein kleines Restaurant führen.

Blagaj: Im südlichen Zipfel von Bosnien Herzegowina finden wir einen weiteren Klettersteig. Wie bei Sarajevo ist der Anfang auch hier nach wenigen Minuten erreicht. Vorbei an den Einstiegen zu verschiedenen Klettersektoren, wandern wir unter dichten Bäumen und Sträuchern Richtung Felsen. Durch eine streckenweise nur wenige Meter breite Schlucht führt der Weg langsam bergauf. Unterwegs sehen wir kleine Schlangen und Kaulquappen in den Pfützen, die hier geschützt und ungestört leben. Der Höhepunkt des Klettersteigs ist die etwa 20 Meter hohe Felswand am Ende der Schlucht, die mit Eisentritten zunächst gerade nach oben erklommen werden muss, bevor es noch einige Meter in schwindeliger Höhe nach rechts geht. Oben angekommen bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf die bewältigte Strecke. Danach geht es über eine große Runde ohne weitere Kletterpassagen zurück Richtung Blagaj. Ein kurzer Abstecher hinauf zu einer Burgruine, die mit den umgebenden Zypressen fast schon an die Toskana erinnert, lohnt ebenfalls.
Blagaj selbst ist bekannt für sein Derwischkloster, welches sich ganz eng an eine 200 Meter hohe Felswand schmiegt. Es liegt direkt an der Quelle der Buna, die hier mit sieben Grad Wassertemperatur aus einer Höhle quillt. Leider sind die eigentlichen Sehenswürdigkeiten, wie fast überall in Bosnien Herzegowina, auch hier mit Restaurants und Verkaufsständen ziemlich zugebaut.

Vlašic-Gebirge: Eher zufällig landen wir zunächst in Travnik, und siehe da, ohne es zu wissen, besuchen wir die Partnerstadt unserer Heimat. Wir erhoffen uns, hier mehr Infos zum nahegelegenen Wandergebiet zu bekommen. Auch ohne Touristeninfo helfen uns die netten Bosnier weiter, sodass wir am nächsten Tag im Vlašic-Gebirge ein wenig die Natur erkunden und relativ gemütlich auf den höchsten Gipfel, den Paljenik mit 1943 Metern, steigen. Trotz vieler Touristen in dem Gebiet, die sich aber alle nicht weiter als unbedingt nötig von ihren Hotelanlagen bewegen, haben wir auf den Wanderwegen viel Ruhe. Außer dem Blöken der Schafe ist nichts zu hören. Doch so friedlich es hier auch ist, abseits der Wege besteht noch immer Mienengefahr.

Umoljani: Von diesem kleinen Dörfchen unternehmen wir eine wunderschöne Rundwanderung. Unser Tagesziel ist Lukomir, die höchstgelegene Siedlung in Bosnien Herzegowina. Zunächst auf einem Feldweg wandern wir schon bald querfeldein bis auf den Gipfel des Obalj mit 1896 Metern. Unser ganz privater vierbeiniger Guide, der sich uns bereits in Umoljani angeschlossen hatte, kennt den Weg in und auswendig, sodass wir nur zu folgen brauchen. Entlang der Route gibt es immer wieder die Möglichkeit, sich an einer Quelle zu erfrischen, und unser neuer Freund lässt keine Gelegenheit aus, in den darunter stehenden Steintrögen genüsslich zu baden. Tolle Ausblicke über die weiten Täler, bis hinüber auf die andere Seite der Rakitnica-Schlucht, vorbei an einfachen Stein- und Blechhütten und entlang des Studeni potok, ein Flusslauf, welcher der Legende nach die Spur eines Drachen in Schlangengestalt sei, lassen unsere siebenstündige Tour wie im Nu vergehen.

Kravica Wasserfälle: Die beeindruckenden Wasserfälle an der Grenze zu Kroatien erstrecken sich über einen über 100 Meter langen Hang und ergießen sich in allen Türkis- und Blautönen zwischen satt grüner Natur 25 Meter nach unten. Schwimmen ist im schönen Naturpool vor den Wasserfällen möglich. Wer sich aber das Eintrittsgeld sparen möchte, der kommt erst nach oder vor den offiziellen Öffnungszeiten, muss dann aber auf die wärmende Sonne verzichten. Jedoch befindet sich auch hier wieder mehr als nur ein Restaurant dicht an dem Naturschauspiel. Am besten also man genießt die Landschaft lieber dort, wo keine Straße hinführt. Hier wurden wir jedes Mal mit viel Ruhe und Einsamkeit belohnt.

Sutjeska Nationalpark: An der Grenze zu Montenegro teilen sich die beiden Länder ein atemberaubendes Gebirge. Hier befindet sich der Perućica-Urwald, einer der letzten Europas. Die Hänge sind dicht bewachsen von Buchen und Schwarzkiefern, von einem Aussichtspunkt kann man den 70 Meter tiefen Skakavac-Wasserfall von Weitem erblicken. Am Ende einer Waldpiste befindet sich eine kleine Alm auf 1700 Metern über dem Meeresspiegel, direkt vor dem höchsten Berg Bosnien Herzegowinas. Doch der Maglić mit seinen 2386 Höhenmetern versteckt sich bei unserer Ankunft in einer dichten Wolkendecke. Nach einem Tag des Wartens auf besseres Wetter wagen wir am nächsten Morgen bei zunächst blauem Himmel den Aufstieg. Es geht über Felsen und kurze Geröllfelder so steil bergauf, dass wir immer wieder die Hände zu Hilfe nehmen müssen. An einigen Stellen verstecken sich die sonst reichlich vorhandenen Wegmarkierungen, was ein wenig Suche notwendig macht. Auf halber Höhe zieht der Himmel erneut zu, wir beschleunigen das Tempo und erreichen nach einer guten Stunde den Gipfel. Hier bleibt uns die Aussicht verwehrt, inzwischen sehen wir kaum mehr die Hand vor Augen, die feuchte Luft zieht in unsere Kragen. Bei Nieselregen überqueren wir kurz hinter der Spitze des Maglić die grüne Grenze nach Montenegro. Der Abstieg zieht sich ganz schön in die Länge, doch der Blick auf den weit unter uns liegenden herzförmigen See im Piva Nationalpark entschädigt sofort. Umgeben von hohem Gras liegt der Trnovačko jezero zwischen den emporragenden Bergspitzen. Die Ruhe stört nur der hier lebende Ranger, der ruppig unseren Ausweis und die Nationalparkgebühr verlangt. Wir verschlingen hungrig unsere Sandwichs und strecken die müden Füße in die warmen Sonnenstrahlen, die sich endlich einen Weg durch die Wolkendecke gebahnt hatten, bevor es über eine Schotterpiste zurück nach Bosnien geht.

Autokino

Die schönste Strecke erkunden wir diesmal nicht auf vier Rädern, sondern mit unseren Packrafts auf der Neretva. Der Fluss mit seinen 225 Km Länge durchfließt bei Glavatičevo die enge Neretva-Klamm. Auf der 23 Km langen Raftingstrecke ragen links und rechts steile Felswände meterhoch empor, hier und da ergießt sich ein kleiner Wasserfall in den Fluss. Bei Wildwasserstufen zwischen II und IV hatten wir auf einigen Passagen ganz schön Mühe, unsere Packrafts (und uns) heil durch die Stromschnellen zu bekommen. Nicht verwunderlich also, dass an diesem Tag jeder von uns einmal ungewollt baden muss.

Schöner Schlafen

Unterhalb des Paljenik, umgeben von Bergen und ein paar vorbeiziehenden Hirten mit ihren Schafen, finden wir unseren ersten schönen Stellplatz in Bosnien. Auf einer Höhe von etwa 1600 Metern wurde es selbst im August nachts schon recht frisch, und so hatten wir das erste Mal Gelegenheit unseren Kamin einzuheizen.

Beim Wanderweg zum Skakavac-Wasserfall nördlich von Sarajevo übernachten wir vor dem Haus von Dragan und seiner Frau. In Bosnien hatten wir bis dahin immer wieder das Gefühl, dass gerade bei den Campingplätzen das Preis-Leistungsverhältnis nicht so ganz stimmt. Umso schöner ist es bei Dragan, der, gerade damit beschäftigt mit ein paar Freunden die Straße zu seinem Haus zu teeren, uns sagt, das Ziel, welches wir auf der Karte gewählt hätten, sei sein Haus. Kein Problem, wir können die Nacht ruhig vor seinem Haus stehen. Im kleinen „Restaurant“, was ein wenig an eine österreichische Almhütte erinnert, wird nur bedient, wer gerade sympathisch ist. Da hatten wir wohl Glück, genau wie ein rumänisches Pärchen, welches bereits seit einer Woche im Garten zelten durfte. Und so sitzen wir gemeinsam bei Selbstgebranntem bis spät in die Nacht unterm klaren Sternenhimmel.

In der Nähe von Glavatičevo haben wir ganz zufällig eine kleine Straße bis hinunter zur Neretva gefunden. Hier stehen wir auf dem Kiesbett, mit ein paar anderen Campern, direkt am Wasser. Die Strömung und die geringe Wassertiefe sind für ein ausgiebiges Bad nicht ganz ideal, für eine Erfrischung ist der Stellplatz aber perfekt.

Mitten in den Sutjeska Nationalpark führt eine gut 16 Km lange Schotterpiste durch den Wald immer bergauf. Zu Füßen des höchsten Berges Bosnien Herzegowinas parken wir mit Blick auf den Sonnenuntergang hinter der grünen Landschaft. Am folgenden Morgen ist jedoch nichts als Nebel vor unserer Nase, doch selbst dabei ist die Atmosphäre hier oben einzigartig schön.

Der beste Campingplatz ist für uns Camp Blagaj, welches sich in erster Linie an Kletterer richtet. Die Atmosphäre bei Adnan und seinem Team ist wahnsinnig entspannt, beim Frühstück, zu dem wir die gerade frisch gepflückten Feigen genießen, hören wir das Ih-Ah der Esel, um unsere Füße wuseln Alf und sein Freund. Vor den beiden Hunden ist kein Schuh sicher. Unweit von hier fließt die Buna durchs Tal (an der sich weitere, aber wesentlich vollere Campingplätze befinden). Selbst bei 40 Grad im Schatten kostet es Überwindung, ins sieben Grad kalte Wasser zu gehen.

Lach- und Sachgeschichten

Die allererste Einladung unserer Reise auf einen (!) Raki kommt von Radovan. Neugierig betrachtet er jeden neu angekommenen Camper unterhalb des mächtigen Maglić. Da das Wetter heute keine Wanderung zulässt, kommen wir ins Gespräch. Er kümmert sich hier oben den ganzen Sommer über um seine sechs Kühe, macht fleißig Käse (wovon wir uns später gemeinsam mit seinen Freunden in allen Reifestufen den Magen vollschlagen dürfen) und - wie sollte es auch anders sein - brennt Schnaps. Nach unzähligen Gläsern, um 11 Uhr vormittags wohlgemerkt, schwanken wir leicht benommen durch die dichte Nebelsuppe zurück zu unserem Zuhause. Am nächsten Tag revanchieren wir uns mit einer großen Tasse Kaffee. Wir müssen ein bisschen schmunzeln, solche Mengen Kaffee ist er nicht gewohnt. Und so wie wir unsere Mühe mit seinem Schnaps hatten, kämpft Radovan sichtlich mit unserem Kaffee.

 

Erstellt am 04. Februar 2020

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